Erdbeeren (lat. Fragaria) werden in Deutschland auf circa 13.000 Hektar im Freiland angebaut. Darüber hinaus gibt es auch noch den geschützten Anbau unter entsprechenden Abdeckungen, Tunneln und Gewächshäusern.
Der Anteil liegt hier bei rund 1.500 Hektar Anbaufläche. Die Nachfrage kann in Deutschland nicht von der inländischen Produktion gedeckt werden, daher werden Erdbeeren auch importiert.
Welche Eigenschaften besitzt die Erdbeerpflanze?
Erdbeeren gehörten botanisch zur Familie der Rosengewächse. Die Erdbeere ist eine sogenannte Sammelscheinfrucht, denn die Samen der Pflanze sind die sehr kleinen Nüsschen, die außen an der Frucht zu finden sind. Die Pflanzen überdauern den Winter, wobei die Blätter weitgehend absterben und im Frühjahr neu austreiben.
Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Fruchtreife-Zeitpunkten. Außerdem gibt es einmal-, zweimal- und mehrmals tragende Sorten. Einmaltragende Sorten entwickeln nur im Frühjahr Blüten, mit zunehmender Tageslänge nimmt die Blütenentwicklung ab. Zweimal tragende oder mehrmals tragende Sorten setzen jedoch bis in den Sommer hinein immer weitere Blüten an.
Häufig werden in Deutschland mittelfrühe Sorten angebaut.
Welche Erdbeersorten sind von Bedeutung?
Es gibt insgesamt über 1.000 Erdbeersorten, die sich teils sehr stark in Größe, Färbung, Geschmack und Erntezeitpunkt unterscheiden. In Deutschland ist die mittelfrühe Sorte „Elsanta“ sehr beliebt, da sie wichtige Anforderungen bei Geschmack, Produktion und Handel gleichermaßen erfüllt.
Welcher Boden pH-Wert ist für Erdbeeren ideal?
Für den Erdbeer-Anbau ist ein pH-Wert von 5,0 – 6,0 optimal.
Wie werden Erdbeeren angebaut?
Erdbeeren werden in Flachkulturen oder auf Dämmen angebaut. Bei der Dammkultur ist der Krankheits- und Unkrautdruck geringer. In der Regel werden auf einem Damm zwei Reihen Erdbeerpflanzen angebaut.
Die Pflanzen brauchen einen nährstoffreichen Boden und der Standort sollte möglichst sonnig sein. Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Bei leichten Standorten muss unbedingt auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden.
Erdbeerfelder werden in der Regel nicht länger als zwei Jahre beerntet. Nach dieser Zeit nimmt die Fruchtqualität stark ab und der Krankheitsdruck steigt.
Wann werden Erdbeeren gepflanzt?
Die Pflanzung von Erdbeeren erfolgt meist Ende Juli bis Anfang August.
Wann werden Erdbeeren geerntet?
Erdbeeren im Freiland werden meist von Anfang Mai bis Ende Juli geerntet.
Was ist bei der Erdbeerdüngung zu beachten?
Beim Erdbeeranbau muss eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleistet werden, um Nährstoffdefizite zu vermeiden. Es ist eine breitwürfige Erdbeerdüngung möglich, am besten auch in Kombination mit Blattdüngung.
Ein Düngungskonzept für Erdbeeren ist die Fertigation. Hierbei wird mit der Bewässerung auch der Dünger direkt ausgebracht.
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Stickstoff Düngung von Erdbeeren
Bei Erdbeeren in Normalkultur (also ohne spezielle Verfrühungs- oder Verspätungsmaßnahmen) wird folgende Düngung empfohlen:
im Pflanzjahr: circa 40 – 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
im Erntejahr: 60 – 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
Die Stickstoff-Düngung im Erntejahr wird am besten gesplittet: 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zu Vegetationsbeginn im Frühjahr und circa 20 Kilogramm Stickstoff werden nach der ersten Ernte empfohlen.
Ziel ist es, ein angepasstes Pflanzenwachstum, einen gesunden Blattapparat, eine optimale Fruchtgröße und nicht zu weiche Früchte zu erreichen.
Bei der Stickstoffform sollte Nitrat bevorzugt werden, da ammoniumhaltige Dünger zu weichen Früchten führen können. Weitere Vorteile von Nitrat sind eine schnelle und gezielte Stickstoff-Wirkung. Dies ist beispielsweise bei YaraLiva Tropicote und Unika Calcium der Fall.
Mit Unika Calcium (14+24+12) werden frühzeitig Kalium und Calcium ausgebracht. Somit werden der Zuckergehalt und die Fruchtfestigkeit von Erdbeeren optimiert.
Düngung von Erdbeeren mit Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium
Die Düngung mit Haupt- und Spurennährstoffen sollte nach Bodenanalyse und Entzug erfolgen.
Ziele der Nährstoffversorgung sind:
Phosphor
- fördert Wurzelwachstum, Jugendentwicklung
- stimuliert Zellwachstum und Zellteilung
Kalium
- fördert Fruchtreife und Ausfärbung
- steigert Geschmack und Vitamin C-Gehalt
- erhöht Frost- und Trockenresistenz
Magnesium
- fördert Photosyntheseleistung
- verbessert die Haltbarkeit der Früchte
Calcium
- fördert Zellaufbau
- verbessert Lagerverhalten, Fruchtfestigkeit und Bodenstruktur
Empfehlungen zur Erdbeerdüngung mit P, K, Ca und Mg
Im Pflanzjahr | |
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Magnesium: | ca. 10 – 15 kg/ha MgO |
Kalium: | bis ca. 50 – 60 kg/ha K2O |
Phosphor: | bis ca. 30 – 40 kg/ha P2O5 |
Im Erntejahr | |
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Magnesium: | 10 – 15 kg/ha MgO (Vorblüte) |
Calcium: | 60 – 100 kg/ha CaO |
Kalium: | 100 – 120 kg/ha K2O |
Phosphor: | 30 – 40 kg/ha P2O5 |
Düngemittel:
Wichtig ist beim Erdbeeren düngen der Einsatz von speziell auf die Bedürfnisse der Kultur abgestimmten Mehrnährstoffdüngern, wie z.B.:
Wann und wie oft sollte die Düngung von Erdbeeren erfolgen?
Düngezeitpunkte für Erdbeeren sind Winterausgang, Vorblüte, Blüte bis zur Ernte und Nachernte.
In unserem Erdbeer-Düngekalender finden Sie konkrete Anwendungsbeispiele mit Yara Düngemitteln.
Auf welche Mikronährstoffe sollte man bei Erdbeeren achten?
Mikronährstoffe erfüllen ebenfalls wichtige Funktionen im pflanzlichen Organismus und tragen darüber hinaus zur Ertragssicherung und Qualitätsverbesserung bei. Die Pflanzenanalyse (Blattanalyse) gibt für die Bemessung der Mikronährstoff-Düngung wichtige Hinweise.
Bor (B)
- verbessert das Blühverhalten (Pollenfertilität)
- fördert den Zellaufbau und das Dickenwachstum
- verbessert die Lagerfähigkeit
Kupfer (Cu)
- verbessert die Photosyntheseleistung
- fördert Lignin-Synthese und die Zellwandstabilität
Eisen (Fe)
- entscheidend für den Eiweißstoffwechsel
- wichtig für die Chlorophyll-Synthese
Mangan (Mn):
ist an Photosynthese-Reaktion und am Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel beteiligt
Molybdän (Mo):
- wichtig für viele enzymatische Prozesse
- steigert die Stickstoff-Verwertung der Pflanze
Zink (Zn)
- am Eiweißstoffwechsel beteiligt
- fördert die Zellteilung
Erdbeeren düngen mit Mikronährstoffen – Düngeempfehlungen:
Die wichtigsten Mikronährstoffe für den Anbau von Erdbeeren sind Bor und Eisen:
- Bor: 0,2 – 0,3 kg/ha (Blattdüngung) oder 1 – 3 kg/ha (Bodendüngung) zur Blüte
- Eisen: 0,5-1,0 kg/ha (Blattdüngung) oder 2 – 10 kg/ha (Bodendüngung) über die Kulturzeit verteilt
Empfehlung zu den Düngemitteln: Möglichst formulierte Blattdünger mit mehreren Nährstoffen einsetzen.