CULTAN-Düngung ohne Vorteile
In einer vierjährigen Versuchsreihe der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern (LfL) wurde die Strategie der Einmalgabe in der Stickstoff-Düngung der klassischen geteilten Gabe gegenübergestellt. Dabei wurde die in der Praxis am häufigsten verwendeten Düngerformen für den Vergleich herangezogen:
Die Kulturen Winterweizen und Wintergerste wurden im Entwicklungsstadium 30 mit je 160 Kilogramm Stickstoff pro Hektar mit Domamon, Piasan und Ammonsulfatlösung (ASL) als Einmalgabe gedüngt. Eine weitere Variante bestand aus der Kombination ASL mit 100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zu Vegetationsbeginn und Kalkammonsalpeter (KAS) mit 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Als Kontrolle diente die Gabenteilung mit KAS (50/50/60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar). Die Einmalgaben wurden dabei per Injektion im sogenannten CULTAN-Verfahren gegeben.
Die Ergebnisse wurden von den Versuchsanstellern im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt veröffentlicht. Es hat sich im Schnitt der vier Versuchsjahre gezeigt, dass die Einmalgaben-Varianten mit Piasan und Domamon acht bis neun Dezitonnen pro Hektar schlechter abschnitten als die Variante Gabenteilung mit KAS. Nur die Variante mit ASL konnte im Ertrag mit der KAS-Düngung mithalten, wobei aber die KAS-Variante mit einem deutlich besseren Proteinwert glänzte. Auffällig war der üppige Wuchs der Varianten mit Einmalgaben, der darauf hinweist, dass keine bedarfsgerechte Stickstoff-Aufnahme erfolgt ist. Hier kam es im Zeitraum EC 30/32 zu einem Überangebot an Stickstoff, der wahrscheinlich zu viele niederrangige Seitentriebe gefördert hat. Damit sind die ertragsstärkeren Haupt- und höherrangigen Seitentriebe geschwächt worden. Die Ergebnisse in der Wintergerste bestätigen die Beobachtungen auf niedrigerem Stickstoff-Niveau.
In Trockenjahren konnte der oft zitierte Vorteil der Einmalgaben-Strategie nicht belegt werden, auch hier war die geteilte Stickstoff-Düngung besser in Bezug auf Ertrag und Qualität.
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