Ackerböden versauern
Unsere intensiv genutzten Böden versauern auf natürliche Weise durch die Kohlensäurebildung aus der Boden- und Wurzelatmung. Besonders in verschlämmten Böden ist der Gasaustausch erschwert und ein Teil des angereicherten CO2 reagiert mit dem Bodenwasser zu Kohlensäure. Aber auch saurer Regen, der Abbau organischer Substanz sowie ammonium- oder schwefelhaltige Düngemittel versauern die Böden und senken den pH-Wert. Während zum Beispiel je 100 Kilogramm Stickstoff, die über Kalkammonsalpeter gedüngt werden, 48 Kilogramm CaO verloren gehen, sind es 299 Kilogramm CaO bei Düngung von schwefelsaurem Ammoniak.
Besonders anspruchsvolle Arten wie Gerste und Raps reagieren auf saurem Boden mit zum Teil gravierenden Wachstums-Störungen. Gerste wintert stärker aus, da sich die Wurzeln bei zu geringem pH-Wert nur ungenügend entwickeln. Außerdem steigt der Befall mit Mehltau und Netzflecken und die Pflanzen werden anfälliger für Typhula und Schneeschimmel. Das Wurzelwerk verkümmert und die Gerste ist stark geschwächt.
Der Kalk-Bedarf liegt auf niedrig versorgten Böden oft bei fünf bis sechs Tonnen kohlensaurem Kalk pro Hektar. In Einzelfällen werden für eine Gesundungskalkung rund 10 bis 20 Tonnen pro Hektar ausgebracht. Wachsen die Zeigerpflanzen Ackerspörgel oder Hederich auf dem Feld, besteht dort ein sehr hoher Kalkbedarf. Wird der Kalk gleich nach der Ernte auf die Stoppeln ausgebracht, kann er zusammen mit der folgenden Stoppelbearbeitung in den Boden eingearbeitet werden.
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