Spätfrostgefahr bei Weihnachtsbäumen
Mit der fortschreitenden Vegetation und den immer wieder mal rückläufigen Temperaturen erhöht sich das Spätfrostrisiko bei Weihnachtsbäumen. Auch in den Höhenlagen beginnen die Knospen der Weihnachtsbäume bereits zu schwellen oder gar auszutreiben. Die weichen Triebe sind dann extrem frostempfindlich. Daher stellt sich jedes Jahr erneut die Frage, wie man die Knospen schützen kann. Die sicherste Methode stellt dabei die Frostschutz-Beregnung dar. Hier wird bei Gefrieren des Wassers eine Erstarrungswärme von 335 Joule pro Gramm Wasser abgegeben. Das verhindert ein Absinken der Pflanzentemperatur unter minus 0,5 Grad Celsius solange durch gefrierendes Wasser Wärme zugeführt wird. Um dies zu erreichen muss mit zwei bis vier Millimeter Wasser pro Stunde bei einer Regner-Umdrehung von maximal einer Minute bewässert werden. Doch leider verfügt nur ein Bruchteil der Anbauflächen über eine Frostschutz-Beregnung.
Was gibt es noch für Möglichkeiten?
Eine Kalium-Düngung erhöht den Salzgehalt im Zellsaft und verhindert so das Gefrieren des Zellsaftes, was ansonsten zum Platzen der Zellen führen würde. Mit dieser Methode werden ca. minus 0,5 bis minus 1 Grad Celsius schadlos überstanden. Das klingt erst einmal nicht viel. Dennoch verhindert diese Maßnahme einen Totalausfall der Knospen, welche zu Vegetationsbeginn unterschiedlich weit endwickelt sind. Zumeist haben die Knospen an der Süd-Südwest-Seite der Bäume einen Entwicklungs-Vorsprung und sind besonders gefährdet. In der Praxis haben sich Spritzbehandlungen mit Kaliumnitrat oder formulierten Kalium-Blattdüngern bewährt. Kaliumnitrat wird maximal mit einer ein-prozentigen Lösung, 10 Kilogramm in 1.000 Liter Wasser pro Hektar, gespritzt. Eine höhere Konzentration kann zu Schäden führen. Formulierte Blattdünger werden je nach Nährstoffgehalt dosiert und der Wasseraufwand an die Bestandshöhe angepasst. Bei Großen Bäumen werden beispielsweise 600 Liter Wasser pro Hektar eingesetzt. Doch formulierte Blattdünger werden deutlich schneller aufgenommen und sind regenfester gegenüber Nährsalzen wie dem Kaliumnitrat. Die Anwendung sollte dabei rechtzeitig vor dem Frostereignis erfolgen, damit die Pflanzen den Nährstoff noch aufnehmen können. In der Regel hält der Schutz zwischen drei bis sieben Tage. Danach setzt durch weiteren Zuwachs ein Verdünnungseffekt ein. Ist das Frostereignis eingetreten und werden weitere Fröste gemeldet, sollte die Behandlung wiederholt werden.
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