Trockenstress im Getreide
Abbildung: Mit einer Mikronährstoff-Mischung für Getreide (Bild links) bleibt die
Pflanze länger grün
(Winterweizen Türkis, Yara-Versuch in Harzhof, Juli 2006)
In zahlreichen Regionen ist seit mehreren Wochen kaum Regen gefallen. Auf einigen dieser trockenen Standorten sind seit Jahresbeginn nur 70 bis 80 Millimeter Niederschlag gefallen. Der Weizen zeigt bereits Stress-Symptome. Eine angepasste Düngung kann die Wassereffizienz der Pflanzen verbessern. Kalium spielt hier eine besondere Rolle. Es ist für das Öffnen und Schließen der Spaltöffnungen wichtig, deshalb führt eine Kalium-Unterversorgung zu Wasserverlusten. Durch Bodentrockenheit können Pflanzen zusätzlich verschiedene Mikronährstoffe nicht aufnehmen. Hier empfiehlt sich eine Blattdüngung mit pflanzenspezifischen Mikronährstoff-Mischungen. Blattdünger helfen der Pflanze Trockenphasen länger zu überstehen, sie bleiben länger grün (siehe Abbildung). Auf eine gute Formulierung ist dabei zu achten. Für die Produktion von Qualitätsweizen bietet sich ein schwefelbetonter Blattdünger zwischen BBCH59 und BBCH 79 an, da auch die Schwefel-Versorgung durch fehlende Mineralisation eingeschränkt ist.
Auch wenn Kalkammonsalpeter-Düngerkörner in trockenen Gebieten teilweise auf dem Boden liegen und sich scheinbar kaum auflösen, ist der Griff zur Feldspritze und AHL-Düngung keine gute Lösung. Höchstens zehn Prozent des gespritzten Stickstoffs gelangt über das Blatt in die Pflanze und der Rest landet auf dem Boden. Dort entstehen insbesondere bei Trockenheit hohe gasförmige Verluste. Ebenso kann es leicht zu Verätzungen an Blatt und Ähre kommen. Diese Verätzungen der oberen Blattetagen sind immer mit Ertragsverlusten verbunden. Bei Kalkammonsalpeter gehen bei Trockenheit nur etwa zwei Prozent des Stickstoffs gasförmig verloren. Selbst wenn die Düngerkörner auf dem Boden liegen bleiben, handelt es sich dabei nur um das Kalkgerüst. Der Stickstoff kann über die Tauwirkung in den Boden eindringen und steht der Pflanze zur Verfügung.
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