Das Yara Ostsee-Projekt
Niedrige Nitratauswaschung durch nachhaltige Landwirtschaft
deren Ziel die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts in der Ostsee ist. Um dieses Ziel zu erreichen, ist
es notwendig, die Einträge von Stickstoff und Phosphor in die Ostsee zu reduzieren.
Aus der Landwirtschaft gelangt Stickstoff hauptsächlich als ausgewaschenes Nitrat in das Grundwasser und von dort
über die Fließgewässer in die Ostsee. Um die Stickstoffeinträge in die Ostsee auf ein vertretbares Maß zu reduzieren,
ist es nicht notwendig die Stickstoff-Düngung zu begrenzen, wie dies teilweise gefordert wird. Vielmehr ist
es wichtig die Regeln und Maßnahmen der guten fachlichen Praxis einzuhalten sowie moderne Methoden zur
Optimierung der Stickstoff-Düngung konsequent zu nutzen.
Zur guten fachlichen Praxis gehören insbesondere folgende Maßnahmen:
• Anpassung der Düngung an den tatsächlichen Nährstoffbedarf der Pflanzen
• Aufteilung der Stickstoff-Düngung auf mehrere Teilgaben
• Einsatz von Precision Farming
• Ausreichende Versorgung auch mit allen anderen Haupt- und Spurennährstoffen
• Auswahl von geeigneten Düngemitteln
• Effizienter Einsatz der organischen Dünger
• Erhaltung einer guten Bodenstruktur
Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe in allen Ostsee-Anrainerstaaten nehmen als Demonstrations-Betriebe an dem
Projekt teil. In Deutschland sind es neun Betriebe, im benachbarten Polen über 40 Betriebe, die nach dem gleichen
fachlichen Konzept betreut werden. Auf diesen Betrieben wird die Düngung unter Berücksichtigung der jeweiligen
Begebenheiten vor Ort und mit Unterstützung der Yara-Fachberatung optimiert. Konkret sollen Überdüngung und
Nährstoff-Überhänge vermieden sowie die Versorgung der Kulturen mit allen notwendigen Nährstoffen bestmöglich
an deren Bedarf angepasst und in Abhängigkeit von Ertragsniveau und angestrebter Qualität ausgerichtet werden.
Innovationen gezielt nutzen
Dabei kommen auch die von Yara entwickelten Methoden zur Optimierung der Düngung zum Einsatz. Genutzt werden
z. B. das Düngeplanungs-Programm Yara Plan, mit dem der Nährstoffbedarf, die Düngungsplanung und die Stickstoff-
und Phosphatbilanzen berechnet werden.
Zur Optimierung der verschiedenen Stickstoff-Teilgaben stehen mehrere Methoden zur Verfügung. Im Getreide
kann der N-Tester eingesetzt werden, zur teilflächenspezifischen Stickstoff-Düngung bei Getreide, Raps, Mais und
Kartoffeln der Yara N-Sensor®.
Im Winterraps wird mit dem Yara N-Sensor® außerdem die Stickstoff-Aufnahme von Raps zu Vegetationsende
gescannt und daraus teilflächenspezifische Streukarten für die Stickstoffgaben im Frühjahr berechnet. Viele Anwenderbetriebe
konnten dadurch den Stickstoff-Aufwand im Raps um 30 – 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
senken. Ein ähnlicher Effekt ist auch über die Yara-App ImageIT möglich.
Abgerundet wird das Yara-Projekt durch wissenschaftliche Begleitung. So werden zwei Bachelor-Arbeiten an der
Fachhochschule Anhalt in Bernburg und eine Master-Arbeit an der Hochschule Neubrandenburg von Yara unterstützt,
auch um die Auswirkungen einer optimierten Stickstoff-Düngung auf N-Bilanzüberhänge und Nitratauswaschung zu
dokumentieren.
Fazit
Durch gute fachliche Praxis und den Einsatz innovativer Technologien kann der Eintrag von Stickstoff aus landwirtschaftlichen
Quellen in die Ostsee auf ein vertretbares Maß reduziert werden. Im Ostsee-Projekt der Yara wird auf
zahlreichen Demonstrations-Betrieben beispielhaft gezeigt, wie dies konkret in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt
werden kann.
Neueste Kommentare