Mischungen streuen
Spätestens im Frühjahr werden die Düngerstreuer-Hersteller wieder von den Landwirten zur korrekten Einstellung ihrer Düngerstreuer befragt. Geht es dann um Mischdünger, wird es schwierig. Denn jeder Einzeldünger hat andere Einstellungs-Parameter. Diese hängen von der jeweiligen Form, Härte, Größe, dem spezifischen Gewicht und dem Reibeverhalten der Oberfläche der Düngerkörner ab. Dadurch sind die Streubilder der Dünger unterschiedlich, das beeinflusst wiederum die Überlappungszonen bei den Überfahrten. Harnstoff ist sehr leicht und windanfällig, daher fliegen die Körner nicht sehr weit. Er hat ein trapezförmiges Streubild mit stark abfallenden Flanken, die Überlappung ist gering. Schwerere Produkte, mit einer Schüttdichte von einer Tonne pro Kubikmeter oder mehr, haben dagegen ein dreieckiges Streubild mit einer breiten Überlappungszone.
Die „Eine“ Streueinstellung für Mischungen aus verschiedenen Düngern gibt es demnach nicht. Es muss ein Kompromiss gefunden werden, der die Beschaffenheit der einzelnen Komponenten irgendwie berücksichtigt. Besonders die Querverteilung leidet bei der Ausbringung von Mischdüngern. Letztlich kann nur eine Komponente exakt verteilt werden, zum Beispiel die Stickstoff-Komponente. Andere Komponenten der Mischungen, wie Schwefel oder Phosphor, werden dann über die Streubreite nicht mit dem ursprünglich gewünschten Nährstoffverhältnis verteilt. Deshalb empfehlen wir Einzeldünger zu streuen. Denn dann können die Düngerstreuer exakt eingestellt werden. Es gibt genügend Produkte, die mehrere Nährstoffe in einem Düngerkorn beinhalten. Werden Mischdünger eingesetzt, stehen die Kosten für zusätzliche Überfahrten den Erlösausfällen durch geringere Erträge oder den zusätzlichen Kosten durch beispielsweise Lagergetreide gegenüber.
Generell ist es sinnvoll, die Einstellung des Düngerstreuers mittels eines Streuschalensets zu überprüfen.
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