Strohdüngung
Viele Betriebe, vor allem die Viehlosen, stehen jedes Jahr vor der Entscheidung, ob sie das Stroh auf den Feldern lassen oder verkaufen sollen. Eine Strohdüngung bietet einige Vorteile: Der nach der Ernte im Boden verbliebene mineralische Stickstoff wird gebunden und so vor Auswaschung geschützt. Ferner wird der Humusgehalt erhöht.
Für eine einfachere Stoppel-Bearbeitung sollte die Stoppellänge maximal 10 bis 15 Zentimeter betragen und für eine gute Strohrotte das gehäckselte Stroh nicht länger als drei bis fünf Zentimeter sein.
Aber Vorsicht: Stroh wird mit Hilfe von Mikroorganismen zersetzt. Doch diese benötigen zum Aufbau von körpereigenem Eiweiß Stickstoff. Steht aus der Vorfrucht oder aus organischer Düngung nicht genügend Stickstoff im Boden zur Verfügung, muss eine Stickstoff-Ausgleichs-Düngung erfolgen. Als Faustzahl gilt, dass pro Dezitonne Stroh ein Kilogramm Stickstoff benötigt wird. Auf jeden Fall sollte die Entwicklung der Folgefrucht beobachtet werden. Eventuell muss in Winterraps oder Wintergerste mit einer Stickstoffgabe im Herbst sowie in Weizen und Roggen mit einer erhöhten Startgabe im Frühjahr reagiert werden, um den durch die Umsetzung des Strohs verursachten Stickstoff-Mangel zu kompensieren.
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