Getreidepflanzen können Nitrat auch aus großen Bodentiefen nutzen
Nach einer Qualitätsgabe im Winterweizen von 60 Kilogramm pro Hektar Stickstoff in Form von Kalkammonsalpeter, stellt sich die Frage: Wie viel dem Bestand nach einem Niederschlag von ca. 35 Liter pro Quadratmeter davon nun zur Verfügung steht oder doch ausgewaschen wurde.
In dieser Entwicklungs-Phase des Winterweizens hat die Pflanze bereits ein stark entwickeltes Wurzelsystem ausgebildet, das bis in eine Tiefe von zwei Metern reichen kann. Der Transpirations-Strom verhindert außerdem, dass Nährstoffe aus der Wurzelzone verlagert werden. Aus diesen beiden Gründen ist die Gefahr der Nitrat-Verlagerung in den Unterboden und aus der Wurzelzone sehr gering. In Versuchen wurden für die Frühjahrsmonate März bis Mai je nach Bodenart kritische Niederschlagsmengen von 300 bis 400 Millimeter ermittelt. Im Juni sind die Pflanzen kräftiger entwickelt und die Verdunstung ist höher als im Frühjahr. Deshalb kann man davon ausgehen, dass der gedüngte Stickstoff den Pflanzen zur Verfügung steht. Um dies zu kontrollieren und sich einen Überblick über den Stickstoff-Ernährungs-Zustand der Pflanze zu verschaffen, empfiehlt sich jetzt eine abschließende N-Tester-Messung. Sollte der Bestand allerdings aufgrund von Staunässe beginnen hellgrün oder gelb zu werden, bringt der N-Tester keine verlässlichen Ergebnisse. Hier bleibt nichts anderes als abzuwarten, bis der Boden abtrocknet und wieder Sauerstoff an die Wurzeln gelangt.
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