AHL-Gabe mit der Blütenspritzung
Gern wird bei der Blütenspritzung im Winterraps nochmal Stickstoff über AHL mitgespritzt. In dieser Phase von Mitte Mai bis Ende Juni nimmt der Winterraps während der Blüte und der anschließenden Fruchtentwicklung noch 10 Prozent bis selten 30 Prozent seines gesamten Stickstoff-Bedarfs auf. Je nach Ertragsniveau und Sorte können das 30 bis 80 Kilogramm Stickstoff pro Hektar sein. Vor allem bei einer schlechten Stickstoffaufnahme im Herbst, stärkeren Blattverlusten nach dem Winter und einem späten Vegetationsbeginn verschiebt sich die Stickstoff-Aufnahme leicht nach hinten. Eine zusätzliche Stickstoff-Gabe mit Blühbeginn ist dann notwendig, wenn mit den beiden Frühjahrsgaben der Stickstoff-Bedarf nur knapp gedeckt wurde, z.B. aufgrund befürchteter Ertragsausfälle.
Im Normalfall reicht die gerade im Zeitraum Mai kräftig laufende Stickstoff-Mineralisation im Boden, um den restlichen Stickstoffbedarf von Raps abzusichern. Vor allem dann, wenn ein hoher Nährstoff-Rückfluss über die abgefrorenen Blätter erwartet wird.
Ist der Stickstoff-Umsatz im Boden durch eine langsame Bodenerwärmung und regional gleichzeitig austrocknenden Böden ausgebremst, kann also eine ergänzende Stickstoff-Spätgabe im Raps nützlich sein. Der Haupteffekt dieser späten Stickstoff-Auffrischung ist in erster Linie ein „Greening Effekt“ und eine verzögerte Abreife der Rapspflanze. Dies könnte die Tausendkornmasse im Raps aufgrund der verkürzten Vegetationszeit und den reduzierten Seitentrieben in diesem Jahr erhöhen. Bei einem eher feuchten Juni und Juli wird die langsamere Abreife des Winterraps jedoch schnell zum Problem. Zusätzlich ist natürlich die Stickstoff-Bilanz beim Raps im Auge zu behalten.
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