Jetzt die Grundlage für die nächste Raps-Ernte legen
Um im Frühjahr gute Voraussetzungen für hohe Erträge zu haben, sollte der Raps im Herbst gut entwickelt, jedoch nicht zu üppig in den Winter gehen. Denn überwachsene Bestände haben meist nicht die nötige Frosthärte und laufen Gefahr bei Kahlfrösten auszuwintern.
Im Durchschnitt nimmt ein Raps-Bestand im Herbst bis zum Eintritt in die Winterruhe ca. 50 bis 80 Kilogramm pro Hektar Stickstoff auf. Er kann dabei einerseits die Nmin-Vorräte im Boden, die noch von der Vorfrucht vorhanden sind, bis auf eine Restmenge von 30 Kilogramm pro Hektar in der Tiefe von 0 bis 30 Zentimeter ausschöpfen. Außerdem werden in einem milden und feuchten Herbst zusätzlich 30 bis 40 Kilogramm pro Hektar mineralisiert.
Je nach Boden-Stickstoffgehalt nach der Ernte der Vorfrucht kann also eine zusätzliche Stickstoff-Gabe im Herbst notwendig sein. Diese wird in vielen Fällen über organische Dünger abgedeckt. Hier ist zu beachten, dass laut Düngeverordnung nicht mehr als 40 Kilogramm pro Hektar Ammonium-Stickstoff erlaubt sind.
Wird mineralisch gedüngt, sollte man auf einen Stickstoff-Schwefel-Dünger mit Nitrat-Anteil zurückgreifen, damit der Bestand in der verbleibenden Zeit bis zur Winterruhe diesen auch noch aufnehmen und in Biomasse umwandeln kann. Als wenig hilfreich hat sich der Einsatz von Stickstoff-Stabilisatoren erwiesen, da die Stabilisierung nur ca. sechs Wochen, nicht bis zum nächsten Frühjahr, anhält und deshalb der Stickstoff über Winter in tiefere Bodenschichten verlagert werden kann.
Um zu beurteilen, ob eine zusätzliche Stickstoff-Gabe notwendig ist, kann man den auflaufenden Bestand im Herbst beobachten und mit der Yara App ImageIT die Stickstoff-Aufnahme ermitteln. Die Stickstoff-Düngung ist bis spätestens Anfang Oktober durchzuführen und sollte nicht mehr als 30 bis 40 Kilogramm pro Hektar Stickstoff betragen.
Mehr Informationen über die Düngebedarfs-Ermittlung finden Sie hier.
Foto 1: Schwacher Rapsbestand im südlichen Brandenburg am 24.09.2013, hier wird
eine Stickstoff-Gabe von 30 Kilogramm pro Hektar empfohlen.
Foto 2: Gut entwickelter Bestand im südlichen Brandenburg am 24.09.201, hier ist
keine zusätzliche Stickstoff-Gabe notwendig.
Neueste Kommentare