Wintergetreide jetzt gezielt düngen!
Langsam taut Deutschland von Süd nach Nord und von West nach Ost auf. Je nach Region verspätet sich der Vegetationsbeginn um 4-6 Wochen, die Vegetationszeit wird kürzer. Das hat auch für die Düngung Bedeutung. Jetzt muss der Turbo eingeschaltet werden. Denn die für einen angemessenen Ertrag notwendige tägliche Nährstoffaufnahme erhöht sich, wenn die Wachstumsperiode kürzer wird.
Wintergetreide sollte bis Schossbeginn ca. 80 Kilogramm Stickstoff, 25 Kilogramm Phosphat und 100 Kilogramm Kali je Hektar aufgenommen haben. In Normaljahren stehen dafür mehr als sechs Wochen zur Verfügung. In diesem Jahr wird sich die Bestockungsphase bis Schossbeginn dramatisch verkürzen, auch weil der Langtag beginnt. Welche Maßnahmen kann man ergreifen, um die daraus resultierende täglich notwendige Nährstoffaufnahme von 3-4 Kilogramm N pro Hektar, 1-2 kg P2O5 pro Hektar und 4-5 Kilogramm K2O pro Hektar zu erreichen?
Jetzt sind nitrathaltige Stickstoffdünger die richtige Wahl. Vor allem wenn sie zusätzlich Schwefel und Magnesium oder als NPK auch Phosphor und Kalium enthalten. Nitrat-Stickstoff wird von den Pflanzen schnell aufgenommen. Dafür sorgt die schnelle Auflösung und hohe Verfügbarkeit aus der Bodenlösung. Der ansteigende Nitratgehalt in der Pflanze löst verstärkt die Bildung des pflanzlichen Wachstumshormons Cytokinin aus. Das sorgt für einen starken Wachstumsschub.
Alle Getreidebestände, die noch keinen Stickstoff erhalten haben, sollten jetzt bis zu 100 kg N/ha in einer Gabe erhalten. Danach erfolgt eine 1b-Gabe auf bereits angedüngten Beständen. Diese 1b-Gabe entspricht einer vorweggenommenen 2. N-Gabe und sollte je nach Ertragsniveau einem Aufdüngungsziel von ca. 120-140 kg N/ha entsprechen. Ab dem Entwicklungsstadium BBCH 37 hilft der N-Tester bei den weiteren Entscheidungen zur N-Düngung.
Kombinieren Sie die 1. N-Gabe unbedingt mit Schwefel und achten Sie auf eine ausreichende Magnesiumversorgung. Über NPK-Dünger kann jetzt die Startgabe erfolgen, damit werden auch die Phosphat- und die Kaliumversorgung sichergestellt. Zusätzlich kann die P-Aufnahme ins Blatt durch eine Phosphat-Blattdüngung in der Phase vor Schossbeginn unterstützt werden!
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