Stickstoff-Spätgabe im Wintergetreide 2013
Der N-Tester hilft bei der Entscheidung
Abschlussbedarf in Wintergerste
Egal ob ertragsstarke Böden oder leichte, trockenheitsgefährdete Standorte, im Stadium EC 37/39 ist der beste Termin für eine abschließende Stickstoff-Gabe in der Wintergerste. Zu diesem Termin kann man mit dem N-Tester messen, ob die Stickstoff-Gaben aus dem Frühjahr reichen, um das vorhandene Ertragspotential auszudüngen. Dabei ist darauf zu achten, dass am letzten voll entwickelten Blatt gemessen wird. Ab einem Stickstoff-Bedarf von 20 Kilogramm Stickstoff pro Hektar sollte gedüngt werden. Bei längeren Trockenphasen muss ein sehr hoher Stickstoff- Bedarf genau geprüft werden. Dann sollte der noch im Boden vorhandene und durch die Trockenheit nicht zur Verfügung stehende Stickstoff genau abgeschätzt und mit in die Bedarfsermittlung einbezogen werden.
Auch im Winterroggen sollte zu EC 37/39 die Messung mit dem N-Tester erfolgen. Erfahrungsgemäß muss der Roggen-Anbauer das Nachlieferungspotential des Standortes stärker berücksichtigen. Wir empfehlen eine abschließende Ährengabe ab 30 Kilogramm Stickstoff-Bedarf pro Hektar bis EC 42.
Winterweizen bis zum Ährenschieben begleiten
Im Winterweizen ist in diesem Jahr ein Stickstoff-Monitoring spätestens ab EC 37 sinnvoll, um rechtzeitig den fehlenden Stickstoff für einen guten Ertrag zu ermitteln. Dafür wird auf einer Referenzstelle, die beispielhaft für den Standort, den Aussaattermin, die Sorte und die Bestandesdichte ist, alle 4-5 Tage mit den N-Tester gemessen. Der korrigierte Messwert wird in einer Graphik dargestellt und Ereignisse wie Niederschläge und Stickstoff- Gaben dazu vermerkt. Sinkt der Kurvenverlauf insbesondere nach Niederschlagsereignissen ab, ist es Zeit, den angegebenen Stickstoff-Bedarf zu decken. Wird nur ein geringer Stickstoff-Bedarf im Bereich von 20-30 Kilogramm pro Hektar angezeigt, kann bis EC 42 mit der Düngung gewartet werden. Bei Qualitätsweizen kann man zusätzlich anhand der Messergebnisse im Stadium EC 49/51 die Höhe der Spätgabe gut abschätzen. Wird mit dem N-Tester zu diesem Termin noch ein Stickstoff- Bedarf für den Ertrag angezeigt, sollte man dies mit einem Aufschlag bei der Qualitätsgabe berücksichtigen.
N-Tester Fahrplan 2013
In Getreideflächen mit optimaler Bestandesdichte und normaler Startgabe kann wie gewohnt nach den N-Tester– Messwerten ab Schossen gedüngt werden. Hat man sich für eine vorgezogene erhöhte Stickstoff-Versorgung aufgrund der besonderen Witterungsbedingungen 2013 entschieden, sollte ab EC 37/39 in Wintergetreide der weitere Bedarf kontrolliert werden:
1. | EC 37/39 Wintergerste: gemessenen Stickstoff-Bedarf rasch streuen. |
2. | EC 37-42 Winterroggen: ab 30 Kilogramm Stickstoff pro Hektar Bedarf streuen; bisheriges Stickstoff-Niveau beachten. |
3. | EC 37 Winterweizen: Start des Stickstoff-Monitoring; je nach Stickstoff-Vorlage zur 1. + 2. Stickstoff-Gabe sollte nach Absinken des korrigierten N-Tester-Messwertes der weitere Stickstoff-Bedarf gedeckt werden. Spätestens ab EC 42 bei nur gering gemessenem Bedarf diesen dann auch streuen. |
4. | Qualitätsgabe E- und A-Weizen: Messergebnis EC 49/51 zeigt noch fehlenden Bedarf für den Kornertrag an. Das lässt Rückschlüsse auf Zu- oder Abschläge für die Qualitätsgabe zu. |
Fazit:
Die Getreidebestände sehen aktuell sehr unterschiedlich aus. Mit dem N-Tester kann der Stickstoff-Bedarf der Getreide-Pflanzen zur Spätgabe gemessen werden. Hier bietet sich ein Stickstoff-Monitoring an, um auch den richtigen Düngezeitpunkt abzuschätzen. Lange Trockenphasen oder Niederschläge sollten dabei berücksichtigt werden.
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