Kalkzehrung von Stickstoff-Düngern
Berechnung der Kosten für den Kalkausgleich
sowie die Umwandlung der Stickstoff-Formen im Boden verursacht. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Stickstoff-Formen in Düngern in ihrer bodenversauernden Wirkung und in dem dadurch verursachten zusätzlichen Kalkbedarf. Letzterer stellt einen nicht zu vernachlässigenden Kostenfaktor bei der Düngung dar.
Nach dem Streuen lösen sich die im Dünger enthaltenen verschiedenen Stickstoff-Formen im Bodenwasser auf. Amid- als auch Ammonium-Stickstoff wandeln sich dann im Boden innerhalb weniger Wochen zu Nitrat um. Während der Umwandlung von Ammonium zu Nitrat, der Nitrifikation, werden Wasserstoff-Protonen (H+) abgegeben. Das ist eine der versauernden Wirkungen von Stickstoff-Düngern. Zusätzlich gleicht die Pflanze bei der Nährstoffaufnahme an der Wurzel Unterschiede im elektrostatischen Gleichgewicht permanent aus. Das gilt vor allem für eine ammoniumbetonte Stickstoff-Düngung. Neben dem Kation Ammonium werden nämlich viele weitere Kationen wie Kalium, Magnesium, Natrium und Kalzium aufgenommen. Im Gegenzug gibt die Pflanze eine äquivalente Menge an ver-sauernd wirkenden H+-Protonen ab.
Der Kalkwert der verschiedenen Stickstoff-Dünger wird nach der Formel von Sluijsmans berechnet.
Dabei werden alle Inhaltsstoffe in mineralischen Düngemitteln bewertet und diesen eine adäquate Kalkzufuhr oder -abfuhr zugeordnet (siehe Tab. 1). Vor allem Sulfat- und Phosphat-Verbindungen mit Ammonium erhöhen die Kalkzehrung.
Wendet man diese Formel an, ergeben sich unterschiedliche Werte für die Kalkzehrung bei verschiedenen Stickstoff-, Schwefel- und Phosphor-Düngemitteln (siehe Tab. 2).
Kalkungskosten berücksichtigen
Bei der Kostenbewertung von Stickstoff-Düngern
stellen die Aufwendungen für den Kalkausgleich die höchsten „Nebenkosten“ dar. Beim ökonomischen Vergleich verschiedener Düngungs-Systeme gehören sie deshalb unbedingt dazu. Die Düngung von YaraBela® SULFAN® in der ersten Stickstoffgabe mit weiterer Düngung von Kalkammonsalpeter in der zweiten und dritten Stickstoffgabe bei insgesamt 200 Kilogramm Stickstoff pro Hektar verursacht Nebenkosten von 0,07 Euro pro Kilogramm Stickstoff (siehe Tab. 3). Setzt der Landwirt Harnstoff und für die Schwefelversorgung schwefelsaures Ammoniak ein, sind diese Nebenkosten bei gleichem Stickstoff-Aufwand pro Hektar mit 0,16 Euro pro Kilogramm Stickstoff mehr als doppelt so hoch. Im Landwirtschaftsbetrieb kommen so schnell Kostenunterschiede für den Kalkausgleich durch die Stickstoff- und Schwefel-Düngung von zusätzlichen 16 Euro pro Hektar zustande (siehe Tab. 3).
Fazit
Stickstoff- und schwefelhaltige Dünger verbrauchen im Boden Kalk durch ihre Umwandlungsprozesse und Wechsel-Reaktionen mit der Wurzel. Diese Kalkzehrung und die daraus resultierenden Kosten hängen von der Zusammensetzung der mineralischen Düngemittel ab. Zum Beispiel verbraucht die Düngung mit Harnstoff mehr als dreimal so viel Kalk wie Düngungs-Systeme mit Kalkammonsalpeter. Deshalb lohnt es sich auch bei der Kalkzehrung genau zu rechnen.
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