Wintergerste im Herbst gezielt mit Blattdüngern versorgen
Bild 1: Sichtbare alte Fahrspuren sind typisch für induzierten Manganmangel
Der Bedarf an Mikronährstoffen für Feldkulturen steigt. Gründe für den erhöhten Bedarf sind: gestiegene Erträge, der Einsatz von Hauptnährstoff-Düngern, die meist frei von Mikronährstoffen sind, der geringere Einsatz von Wirtschaftsdüngern und einseitige Makronährstoff- und Kalkdüngergaben. Letztere bewirken Ionen-Antagonismen zu Mikronährstoffen und reduzieren damit deren Pflanzenverfügbarkeit.
Wintergerste ist zink- und kupferliebend und hat zusätzlich einen hohen Bedarf an Mangan.
Die Aufnahme von Mangan erfolgt sehr schnell als Mn²+ Ion, hauptsächlich durch Diffusion.
Mangan-Mangel tritt in erster Linie auf leichten humosen Standorten auf. Trockenheit, zu hohe pH-Werte, zu hohe Humusgehalte und hoher Sauerstoffgehalt senken die Verfügbarkeit im Boden. In dem Bereich der Fahrspuren ist der Sauerstoffgehalt durch die Rückverfestigung des Saatbetts niedriger als im restlichen Teil des Feldes(siehe Bild 1, siehe oben). Die Pflanzen leiden unter Mangan-Mangel, obwohl ausreichend Mangan im Boden vorhanden ist. Der Grund dafür ist, dass Mangan unter solchen Umständen zu nichtpflanzenverfügbaren Verbindungen oxidiert. Mangel-Symptome treten auch bei stark überwachsenen Gersten-Beständen im Herbst auf, denn die noch junge Wurzel ist nur unzureichend in der Lage, die üppige oberirdische Pflanzenmasse zu versorgen. Trockene Böden fördern ebenfalls Mangan-Mangel.
Mangan – Mangelsymptome zeigen sich als Blattaufhellungen, Tüpfelchlorosen und Nekrosen in den Zwischen-Aderstreifen junger Blätter, welche aber nicht scharf abgegrenzt sind (siehe Bild 2, siehe unten). Weitere Symptome sind das Abknicken der Einzelpflanze, mangelhafte Entwicklung der Wurzel, Wachstumshemmungen und geringe Winterfestigkeit.
Um die Wintergersten-Bestände fit für die kommende Frostperiode zu machen, sollte schon im Herbst eine Mangan-Spritzung von 200 bis 400 Gramm pro Hektar über das Blatt ab BBCH 12 eingeplant werden.
Bild 2: Mangan-Mangelsymptome am Blatt, Nekrosen zwischen den
Blattadern junger Blätter
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