Schritt für Schritt Stickstoff-Dünger präzise streuen
1. Wo sind die passenden Streuereinstel-
lungen zu finden? Was muss beachtet werden?
- Über die Webseiten der Streuerhersteller, Apps für Smartphones oder aus mitgelieferten Listen der Düngerstreuerhersteller.
- Individuelle Einstellungen gibt es im Regelfall für alle Düngersorten (auch für Saatgut und Schneckenkorn) in Abhängigkeit von der Streumenge und Arbeitsbreite.
- Kontrolle der Produkteigenschaften des Düngemittels wie Schüttdichte und Korngrößenspektrum.
- Mindestangaben von Seiten der Streuerhersteller sind Schiebereinstellung und Schaufelstellung, einstellbar je nach Gerät für Grenzstreuen, Grabenstreuen und Randstreuen
Service der Düngerstreuerhersteller
Falls ein Düngemittel in den gängigen Einstellungslisten der Hersteller nicht zu finden ist, wird häufig eine Individualabfrage als Service angeboten. Hierzu wird eine 3 kg Düngerprobe an den Düngeservice des Streuerherstellers geschickt und entsprechend geprüft. Dieser Service sollte auf jeden Fall beim Einsatz von Mischdüngern, Importware und Ware mit schlechter Produktqualität genutzt werden.
2. Tipps zur Einstellung des Düngerstreuers
- Generelle Funktionstüchtigkeit des Streuers überprüfen, z.B. mechanische Stellelemente, Antriebsstrang, hydraulische Funktionalität
- Anbau des Düngerstreuers am Traktor nach den Herstellerangaben. Besonders ist auf waagerechten Anbau (Einstellung Oberlenker), Fixieren der Unterlenker und korrekte Anbauhöhe zu achten.
- Einstellung der Streumenge mittels Dosierschieber entsprechend den Streutabellen. Davon ausgenommen sind fahrgeschwindigkeitsabhängige Systeme mit elektrischer Einstellung.
- Die Einstellung der Arbeitsbreite und der genauen Querverteilung erfolgt über die Wahl der richtigen Str euschaufel und deren genauer Einstellung nach Streutabelle.
- Rand- und Grenzstreuen mittels korrekt eingestellter Grenzstreusysteme gewährleisten
- Modifizierte Geräteanpassungen zur Berücksichtigung der Bestandeshöhe z.B. bei der Weizenspätgabe oder einer 2. N-Gabe im Mais
- Zwingend erforderlich ist die Kalibrierung des Streuers. Damit können die Eigenschaften und das Fliessverhalten des Düngers vor Ort mit dem Düngerstreuer abgeglichen werden. Das kann mittels Abdrehprobe im Stand oder über eine Kalibrierfahrt erfolgen. Düngerstreuer mit elektronischer Wiegeeinrichtung kalibrieren sich in einem herstellerabhängigen engen Takt während des Streuprozesses selber.
- Wiederholung der Kalibrierung immer bei Düngersortenwechsel oder Wechsel zwischen verschiedenen Düngerchargen bei Qualitätsproblemen
- Überprüfung des Streuergebnisses (optimale Querverteilung) mit Hilfe eines mobilen Prüfstandes (Streuschalen) auf dem Feld. Das wird besonders bei Mischdüngern, unbekannten Produkten/Qualitäten empfohlen.
- Beachten der Witterungsbedingungen insbesondere der Windstärke: leichte Dünger (z.B. geprillter Harnstoff) sind deutlich windanfälliger als schwere Dünger (z.B. Kalkammonsalpeter).
Fazit:
Für eine präzise Düngerausbringung sind die Düngerstreuer exakt am Traktor anzubauen und nach Herstellerangaben einzustellen. Dafür gibt es bei den Düngerstreuerherstellern entsprechende Streutabellen. Vor dem Düngerstreuen sollte mittels Abdrehprobe der Streuer kalibriert werden. Zusätzlich wird die Kontrolle auf dem Feld über Streuschalen empfohlen. Verwenden Sie qualitativ hochwertige Dünger mit optimalen Streueigenschaften.
Wir danken der Firma Amazone, Werksniederl. Gottin, für die Unterstützung bei der Erstellung dieses Newsletters.
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