Unterfußdüngung zu Mais – Nährstoffe optimal platzieren
Hohes Ertragspotenzial
Mais hat ein sehr hohes Ertragspotenzial: eine Einzelpflanze Mais weist den fünfzigfachen Ertrag im Vergleich zu einer Einzelpflanze Weizen auf. Der Mais als wärmeliebende C4-Pflanze hat eine deutlich höhere Photosyntheseleistung als beispielsweise Winterweizen. Eine zügige Jugendentwicklung, die kräftige Pflanzen mit großen Blättern zur Nutzung des zu dem Zeitpunkt noch spärlichen Sonnenlichtes hervorbringt, dient der ungestörten Anlage der Ertragsorgane in der Pflanze. Bis zum 11-Blattstadium wird die Kolbenanlage festgelegt. Der Kolbenanteil in der Maissilage beträgt je nach Sortentyp 40-50 % und sorgt für hohe Energiedichten in der Silage. Bei der Körnermaisnutzung steht eine gute Kornanlage im Fokus. Schlechtes Wurzelwachstum in der Jugendphase
Der Mais ist für sein schlechtes Nährstoffaneignungsvermögen in der Jugendphase bekannt. Widrige Standort- und Witterungsbedingung reduzieren die Nährstoffaufnahme zusätzlich. Die Verfügbarkeit von P aus der Bodenlösung sinkt bei niedrigen Boden- und Lufttemperaturen (Abb. 2). Auch Trockenheit – gerade in der oberen Bodenschicht (Flachwurzler in der Jugendphase) – verringert die P-Aufnahme. Eine hohe P- Konzentration in der Bodenlösung nahe der Keimwurzeln wird durch das mineralische Unterfuß-Düngerband erreicht. So wird eine ausreichende P Versorgung der jungen Pflanze sichergestellt. Es kommt dabei auf einen hohen Anteil von wasserlöslichem Phosphat an. Ein Blick in die Deklaration des Düngers gibt dabei Aufschluss über den Gehalt. Teilaufgeschlossenes Phosphat oder Rohphosphate sind an dieser Stelle ungeeignet.
Weitere Hauptnährstoffe, die gerade für die noch junge Maispflanze eine Bedeutung haben, sind Stickstoff, Schwefel und Magnesium. Der Hauptstickstoffbedarf liegt zwar nicht in der Jugendphase, jedoch ist eine gewisse Nitratkonzentration zu diesem Zeitpunkt vor allem unter trockenen Bedingungen wichtig. Ein nitrathaltiger Unterfußdünger stellt somit eine ideale Ergänzung zu dem über Gülle oder Gärreste ausgebrachten organischen- und Ammoniumstickstoff dar.
Das Magnesium hat, wie auch das Phosphat, wichtige Aufgaben bei der Energiebereitstellung der Pflanze. Auf leichten Standorten wird Magnesium leicht ausgewaschen und ist durch den geringen Ziel-pH Wert auch nicht optimal verfügbar, sodass eine Düngung sinnvoll ist. Schwefel wird, wie auch Stickstoff, aus dem organischen Pool des Bodens oder aus organischen Düngern (Gülle, Erntereste und Humus) mineralisiert. Eine Schwefelgabe in Höhe von 10 kg S/ha dient einer Steigerung von Ertrag, Stärkeertrag und Rohproteingehalt der Maissilage (Abb. 1).
Welchen Dünger wählen?
Als Unterfußdünger eignen sich vor allem NP-Düngemittel, die industriell hergestellt werden. Bei solcher Ware sind alle deklarierten Nährstoffe in jedem Düngerkorn enthalten (Compound-Düngemittel). Eine Entmischung wie sie bei Mischdüngern (Bulk-Blends) oft zu beobachten ist, ist somit ausgeschlossen. Gerade bei moderner Maislegetechnik mit zentralem Düngertank und pneumatischer Düngerförderung ist eine Entmischung leicht möglich. So entstehen starke Variationen in der Stickstoff und Phosphat-Versorgung im Unterfußband und in der Folge ungleichmäßige Bestände. Industrielle NP-Dünger sind in unterschiedlichen Kombination und auch mit S, Mg und Bor (siehe NL 6/2011) erhältlich.
TIPP
Die für den Maisanbau benötigten Nährstoffmengen von Phosphat, Kalium, Magnesium und Schwefel können Sie mit dem YARA-Entzugsrechner (unter www.yara.de/apps auch als App für das Smartphone erhältlich) bequem und unkompliziert anhand Ihrer Ertragserwartung ermitteln.
Fazit:
Auf die NP-Unterfußdüngung beim Maisanbau sollte nicht verzichtet werden. Ein geringes Wurzelwachstum und widrige Witterungsbedingungen zum Auflaufen des Maises machen eine Unterfußdüngung unabdingbar. Neben der N und P Versorgung sollte auch weitere Nährstoffe wie z. B. Schwefel in der Düngeplanung mit berücksichtigt werden. Industriell gefertigte Compound Mehrnährstoffdünger sind Bulk Blends vorzuziehen.
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