Fast alle Versuchsergebnisse der letzten Jahre zu späten N-Düngungsmaßnahmen im Raps zeigten keine Ertragseffekte. Nur frühe Maßnahmen kurz nach der Saat bis spätestens Mitte September hatten im Bereich von 40 kg N/ha in Abhängigkeit von Anbaujahr und Standort N-kostenfreie Mehrerlöse. Spätere und höhere N-Gaben führten ohne Ertragseffekte zu höheren Kosten. Zusätzlich erhöht die späte mineralische N-Gabe Ende Oktober die Gefahr der N-Auswaschung und verschlechtert die N-Bilanz.
Für eine ausreichende Winterhärte und den Ertragsaufbau im Frühjahr sind kräftige Pflanzen mit einem Wurzelhalsdurchmesser von über 10 mm und 8-10 Blätter bestens vorbereitet. Mit der Witterung, z.B. durch Bodenfrost stellt sich die Pflanze auf die Vegetationsruhe ein und beschleunigt Umverlagerungsprozesse aus den Blättern in die Speicherorgane Sproß und Wurzel. Weiteres Blattwachstum und Anlage neuer Blätter durch späte N-Gaben widersprechen der angestrebten Vegetationsruhe. Auch können Böden mit einer guten Bodenfruchtbarkeit bei offenem, milden Wetter über Winter mittels der N-Mineralisation weiter Stickstoff zur Verfügung stellen. Und sehr gut entwickelte Rapsbestände sind eher ein Zeichen ausreichender N-Verfügbarkeit in der Vegetationszeit.
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