Geteilte Düngung oder Einmalstrategie?
Ein Wintergetreidebestand nimmt in der Vegetation über einen Zeitraum von ca. 120 Tagen (März bis Juni) 90% seines Stickstoff (N)-Bedarfes auf. In dieser Zeit durchlaufen die Getreidearten verschiedene Entwicklungsphasen, die den Ertrag unmittelbar beeinflussen. Durch Aufteilung der N-Gaben kann der Bestandsaufbau aktiv gesteuert und dem Bedarf flexibel angepasst werden.
Mit einer eimaligen N-Gabe hingegen gibt man jegliche Steuerungsmöglichkeit aus der Hand.
Ein Weizenbestand, der schwach aus dem Winter kommt und durch eine hohe Andüngung gerade genug viele Triebe gebildet hat, muss bereits zum EC 29/30 durch die Schossergabe mit genügend N versorgt werden, damit ausreichend Triebe erhalten bleiben.
Ein stark entwickelter Bestand mit einer sehr hohen Triebzahl dagegen, sollte durch die natürliche Triebreduktion zum Schossbeginn ausgedünnt werden. Hier sollte die N-Nachdüngung erst zu EC 31/32 erfolgen. Der Bedarf kann durch geeignete Pflanzenanalyse-Methoden (z.B.Yara-N-Tester)ermittelt werden. So wird sichergestellt, dass zum richtigen Zeitpunkt eine dem Bedarf der Pflanzen entsprechende Menge an N vorliegt. N-Dünger mit Nitratanteil bieten hier eine schnelle Versorgung der Pflanzen, unabhängig von der vorliegenden Witterung.
Stickstoff flexibel ausbringen
Denn der Witterungsverlauf und dementspre-
chend auch die jährliche N-Nachlieferung aus dem Boden ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich (Abb.1).
Daher ist es notwendig, mit der Düngung auf diese Unterschiede zu reagieren, denn eine effiziente Düngung bedeutet, an den Bedarf der Pflanzen angepasst zu düngen. Das ist über eine geteilte Düngung, bei der über den N-Tester oder andere geeignete Methoden zu den Vegetationsstadien Schossen und Ährenschieben der Bedarf ermittelt wurde, sehr gut möglich (Abb.2).
Fazit:
Eine flexibel an den Bedarf der Pflanzenbestände in der Vegetation angepasste N-Düngung bietet ein Höchstmaß an Effizienz. Die geteilte N-Gabe ist daher ökonomisch und ökolgisch sinnvoll. Einmalstrategien bieten keine Möglichkeit der gezielten Bestandesführung und sind daher nicht zu empfehlen.
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