Mit Smin-Wert noch effizienter düngen
Eine ausreichende Schwefelversorgung sichert Ertrag und Qualität von Ackerfrüchten und Grünland. Um Schwefel gezielt zu düngen, muss man den Schwefelvorrat der eigenen Ackerflächen kennen. Wertvolle Hinweise liefert der Smin –Wert im Boden.
In industrienahen Ackerbauregionen, wie z.B. in Sachsen, haben die ursprünglich sehr hohen Smin-Werte durch Entzug und Verlagerung deutlich auf Werte unter 30 kg/ha in 0-30 cm Bodentiefe abgenommen.
Schwefeldüngung – ja oder nein?
Düngungsstrategien bei Winterweizen an Smin anpassen
Der Sulfat-Schwefel in 0-30 cm Bodentiefe unterstützt vorrangig die S-Versorgung im Frühjahr. Winterweizen nimmt bei einem mittleren bis hohen Ertragsniveau ca. 30-40 kg Schwefel auf. Schwefel gehört immer dann zur 1. N-Gabe, wenn die Smin-Werte in 0-30 cm Bodentiefe niedriger als 30 kg/ha sind. Es sollte dann eine Düngung von 10-20 kg S/ha erfolgen. Bei guter Wurzelentwicklung kann dann bereits ab Schossbeginn der Sulfat-Schwefel aus 30- 60 cm Bodentiefe von den Pflanzen genutzt werden.
Bei Winterweizen erfolgt die S-Aufnahme bis in die Phase der Kornfüllung (siehe Newsletter 01/10). Die Höhe dieser späten Schwefelversorgung ist entscheidend für die Proteinbildung. Bei guter Tiefendurchwurzelung und ausreichender Bodenfeuchte kann die Weizenpflanze auf den Bodenvorrat bis 90 cm Bodentiefe zugreifen. Liegen hier jedoch die Smin-Werte sehr niedrig, wie in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, ist eine Teilung der Schwefelgabe angebracht. Es sollten dann z.B. 10-15 kg S/ha mit der N-Spätgabe ausgebracht werden.
Bei Trockenheit dringend beachten:
In trockenen Jahren mit schlechtem Wurzelwachstum werden die Schwefelreserven im Unterboden kaum ausgenutzt. Die Verwendung sulfat- und nitrathaltiger N-Dünger bewirkt, dass der Bestand selbst bei Trockenheit mehr Stickstoff aufnimmt und effizienter nutzt im Vergleich zur Verwendung ammoniumund harnstoffbetonter N-Dünger. Als Betriebsleiter legt man so die Basis für hohe Kornerträge und sichere Rohproteinbildung.
Fazit:
Kenntnisse zum Smin-Gehalt im Boden auf den eigenen Betriebsflächen sind eine wertvolle Hilfe für die richtige Schwefeldüngungsstrategie. Smin-Gehalte unter 40 kg S/ha sind auch im Getreideanbau nicht mehr ausreichend. Bei Winterweizen ist zusätzlich der hohe S-Bedarf bis in die Kornfüllung zu berücksichtigen. Eine Splittung der S-Düngung auf 1. und 3. N-Gabe erhöht Kornertrag und Kornqualität.
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