Vorteile von Sommergetreide

Die Ertragsleistung von Sommergetreide liegt unter der von Wintergetreide. Jedoch kann die Vermarktung von Qualitätsgetreide wie Braugerste oder Durumweizen durchaus lohnend sein. Die Anbaukosten der Sommerungen sind durch einen geringeren Dünger- und Pflanzenschutzaufwand in der Regel niedriger als beim Wintergetreide. Der Anbau von Hafer ist z.B. für pferdehaltende Betriebe interessant, außerdem hat Hafer durch seine ausgeprägte Wurzelbildung und seine damit verbundene hohe Nährstoffaneignung eine gute Vorfruchtwirkung.

Düngung dem Verwendungszweck anpassen

Sommergetreide hat nur eine kurze Vegetationszeit, eine ausreichende Nährstoffversorgung ist daher besonders wichtig. Durch eine frühe Saat wird eine gute Bestockung und eine Verlängerung der Vegetationszeit erreicht.
Bei dem Anbau von Sommerbraugerste spielt der Proteinwert eine große Rolle – er darf nicht zu hoch sein und sollte 11,5 % nicht überschreiten. Daher wird die Braugerste nur mit einer Stickstoff (N)-Gabe zur Saat gedüngt. Sollwerte liegen bei ca. 110 kg kg N/ha. Bei der Sommergerste ist eine optimale Versorgung mit Phosphor und Kali unabdingbar – wie Versuche aus Rheinland-Pfalz zeigen (Abb.1). Die Sommergerste reagiert aufgrund ihres schwach ausgeprägten Wurzelsystems sehr stark auf Nährstoffmangel von Phosphat, Kali, und Magnesium. Eine NPK Startgabe zu Vegetationsbeginn ermöglicht einen guten Wachstumsstart.

Beim Anbau von Sommerbraugerste werden geringere Erträge als beim Anbau von Sommerfuttergerste erzielt. Die Sollwerte liegen bei der Sommergerste mit ca. 150 kg N/ha auch höher als bei der Braugerste. Es werden höhere Erträge und auch höhere Proteingehalte angestrebt. Daher sollte die Stickstoffdüngung zur Sommergerste in einer oder zwei Gaben erfolgen, also zur Saat und zum Schossen, in Abhängigkeit von Ertragserwartung und Standortbedingungen. Eine ausreichende Versorgung mit Stickstoff bis zur Kornfüllungsphase erzielt einen höheren Proteinwert.

Düngung von Sommerweizen

Sommerweizen hat den gleichen Nährstoffbedarf an Grundnährstoffen wie Winterweizen (Tab.1). Eine NPK Startgabe stellt zu Vegetationsbeginn eine gute Versorgung mit Nährstoffen sicher. Der Sollwert liegt beim Sommerweizen mit ca. 180 kg N/ha relativ hoch. Die Leistungsfähigkeit des Standortes muss auch hier berücksichtigt werden. Ähnlich wie beim Winterweizen wird der Sommerweizen in 3 Gaben mit Stickstoff versorgt. Durumweizen wird vereinzelt in trockeneren Gebieten in Deutschland angebaut. Sollwerte liegen bei ca. 150 kg N/ha, aufgeteilt in 2-3 Gaben, abhängig von Bestandesentwicklung, Ertrags- und Qualitätsziel. Es werden möglichst hohe Proteinwerte angestrebt (14,5 % Rohprotein).

 Fazit:                            

Sommergetreide kann durch geringe Anbaukosten und spezielle Qualitätsanforderungen eine lohnende Frucht sein. Es ist durchaus eine interessante Alternative zu Wintergetreide. Sommergetreide, speziell Sommergerste, reagiert positiv auf eine NPK-Düngung im Frühjahr.