Moderne Landwirtschaft und Klima – Widerspruch oder Lösungsansatz?
Die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung gehört zu den großen Leistungen der Landwirtschaft. Gleichzeitig trägt die landwirtschaftliche Produktion durch Freisetzung der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas aber auch zur Klimaerwärmung bei. Ziel der Landwirtschaft ist es daher, die benötigte Menge an Nahrungsmitteln mit möglichst geringen Treibhausgasemissionen zu erzeugen.
Produktion steigern – Natur erhalten
Weltweit steigt der Bedarf an Nahrungsmitteln durch Bevölkerungswachstum und zunehmenden Wohlstand (Fleischkonsum) stark an. Um diese Nachfrage decken zu können, müssen:
- entweder die Erträge auf den vorhandenen Flächen im Durchschnitt deutlich erhöht
- oder die Ackerflächen erheblich ausgedehnt werden.
Die Ausdehnung von Ackerland auf Kosten von Naturflächen hat gravierende Folgen:
- Die Zerstörung ökologisch wertvoller, artenreicher Ökosysteme wie Wälder, natürliches Grasland und Moore.
- Durch Abholzung und Humusabbau werden große Mengen an CO2 frei, die bislang dauerhaft im Holz und im Bodenhumus gebunden sind.
Optimierte Düngung nach guter fachlicher Praxis schont Klima und Natur
Modellrechnungen zur Weizenproduktion zeigen, dass durch die notwendige Flächenausdehnung bei reduzierter Düngung höhere Treibhausgasemissionen entstehen. Hierbei wird angenommen, dass der Minderertrag in der extensiven Variante durch Inanspruchnahme neuer Ackerflächen kompensiert werden muss.
Treibhausgase werden aus dem Boden freigesetzt, auch wenn keine landwirtschaftliche Nutzung erfolgt. Durch die Bewirtschaftung werden die Bodenemissionen erhöht, u. a. durch Stickstoffzufuhr über Wirtschaftsdünger, Mineraldünger oder den Anbau von Leguminosen, die Stickstoff aus der Luft binden. Insgesamt beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgasemissionen in Deutschland 6,5 % und ist von 1990 bis 2005 bereits deutlich um 18 % zurückgegangen. Etwa 1,3 % der Emissionen werden direkt durch mineralische Stickstoffdünger verursacht. Gut 80 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland werden durch Energieverbrauch verursacht.
Fazit:
Um den zunehmenden Nahrungsmittelbedarf der Weltbevölkerung zu decken, müssen die Flächenerträge mit Hilfe moderner effizienter Bewirtschaftungsmethoden deutlich gesteigert werden. Eine Extensivierung der Landwirtschaft hätte dagegen nicht nur die Zerstörung ökologisch wertvoller Lebensräume, sondern auch höhere Treibhausgasemissionen zur Folge.
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