Grünland – Mit Schwefel Silagequalitäten erhöhen
Durch die Abgasreinigung haben die Einträge von Schwefel aus der Atmosphäre in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Konsequenz ist, dass viele Böden an Schwefel verarmen. Daher ist die Schwefeldüngung in einigen Kulturen bereits Standard. Auch im Grünland ist die Schwefelversorgung wichtig.
Wie mit der N-Düngung reagieren?
Bevor Ertragseinbußen durch Schwefelmangel auftreten, sind bereits Qualitätsmängel festzustellen.
Schwefelmangel
– reduziert die N- Ausnutzung und damit den Ertrag
– führt zu höheren Nitratgehalten im Aufwuchs
– reduziert die wertvollen S-haltigen Aminosäuren wie z.B. Methionin und Cystein
– vermindert die Lagerfähigkeit der Silage
Verbesserung des Ertrages und der Futterqualität durch Schwefel
Zahlreiche Versuchsergebnisse zeigen, dass durch die kombinierte Stickstoff- Schwefeldüngung der Trockenmasse-Ertrag um bis zu 11 dt/ha angehoben werden kann.
Studien der Universität Kiel haben ergeben, dass über eine gezielte Düngung mit N+S-haltigen Mineraldüngern die Gehalte der wertvollen S-haltigen Aminosäuren Methionin und Cystein in der Silage erhöht werden können. Nach Untersuchungen der Hochschule Hannover nehmen diese Aminosäuren maßgeblich Einfluss auf die Milchleistung der Tiere. Laut weiteren Versuchen aus Oldenburg wurde eine Erhöhung der Energie im Grundfutter von 5,9 MJ NEL (N-Dünger) auf 6,3 MJ NEL (N+S-Dünger) erreicht. Das bedeutet:
Erhöhung der Milchleistung aus Grundfutter und Einsparung an Kraftfutter. Gerade in Zeiten hoher Futterkosten wird eine Optimierung der Grundfutterbestandteile immer wichtiger.
Grünland hat hohen Schwefelbedarf
Neben Winterraps hat Grünland den höchsten Schwefelbedarf.Er liegt je nach Nutzung bei ca. 20 – 50 kg S/ha. Intensiv geführtes Grünland mit häufiger Schnittnutzung und weidelgrasreiche Bestände weisen den höchsten S-Bedarf auf. In Wirtschaftsdüngern ist zwar auch Schwefel enthalten, das Problem ist aber, dass dieser in geringen Mengen und in organisch gebundener Form enthalten ist. In Abhängigkeit von Bodentemperatur und Witterung wird dieser langsam mineralisiert. Damit steht speziell für die ersten Aufwüchse noch nicht genügend Schwefel für die Deckung des Bedarfs zur Verfügung.
Optimale Schwefelergänzung mit Stickstoff – Schwefel – Düngern
Stickstoff und Schwefel werden von den Pflanzen gleichzeitig aufgenommen und ergänzen sich in ihrer Wirkung. Daher ist die gleichzeitige Düngung beider Nährstoffe – möglichst in einem Produkt – optimal.
Hier sollte darauf geachtet werden, dass
– der Schwefel in der für die Pflanze verfügbaren
Sulfatform vorliegt
– der Dünge-Bedarf von 20- max. 50 kg S/ha nicht
überschritten wird
– der Schwefel möglichst auf mehrere Gaben
verteilt wird
– der N+S-Dünger einen Nitratanteil enthält, der
eine zügige Wirkung direkt nach der Düngung sicherstellt.
Fazit
Schwefel verbessert neben dem Masseertrag auch wertvolle Inhaltsstoffe.
Mit besten Futterqualitäten lässt sich Kraftfutter einsparen. Schwefelhaltige Dünger, die Stickstoff kombiniert
als Nitrat und Ammonium enthalten, sind für die Versorgung des Grünlandes optimal.
Neueste Kommentare