Ist die Grunddüngung noch wirtschaftlich?
Speziell in Ackerbaubetrieben kann vielerorts nicht länger auf eine Grunddüngung mit Phosphat und Kalium verzichtet werden. Eine Düngung in Höhe der Abfuhr ist zu empfehlen. Die Düngung von P und K im Frühjahr zum Hauptbedarfszeitpunkt stellt die wirtschaftlichste Variante dar.
Ergebnisse aus Dauerversuchen zeigen, dass bei hohen Nährstoffgehalten im Boden (Gehaltsklasse D-E) Einsparungsmöglichkeiten gegeben sind. Gleichermaßen wird aus diesen Versuchen auch deutlich, dass sich bei niedriger Versorgung hinsichtlich Ertragshöhe und Ertragssicherheit Nachteile einstellen können.
In Versuchen wurde die Ertragsleistung einer NPK-Düngung bei niedriger und bei optimaler P2O5-Bodenversorgung geprüft.
Das Ergebnis zeigt, dass diese Methode zu einer Ertragssteigerung führt, die unabhängig vom Nährstoffgehalt der Böden ist (ca. 7 dt/ ha = 8-10 %). Allerdings lagen die Erträge bei guter Bodenversorgung in beiden Varianten um 1,7 – 3,2 dt/ha höher. Eine gute Bodenversorgung zahlt sich also aus, eine Aufdüngung von sehr gering versorgten Flächen ist langfristig wünschenswert.
Ist eine Aufdüngung machbar?
Eine Aufdüngung von gering versorgten Flächen wäre optimal, um Ertragsstabilität auf hohem Niveau zu gewährleisten. Allerdings ist eine solche Maßnahme unter den derzeitigen Kosten für P und K kaum darstellbar. Um den Boden von Gehaltsklasse B auf C aufzudüngen, sind z.B. ca. 900 – 1.800 kg P2O5 notwendig. Bei derzeitigen P2O5-Preisen von über 1,60 €/kg (Tendenz steigend!), ist dies kaum machbar. Bei Kali stellt sich die Situation ähnlich dar.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen eine Düngung über die Abfuhr hinaus sehr schwierig. Andererseits können die Bodengehalte nicht weiter abgereichert werden, wenn das Ertragsniveau gehalten und Ertragsschwankungen verhindert werden sollen. Die Nährstoffabfuhr muss also ersetzt werden.
Wie kann dies aber am wirtschaftlichsten geschehen? In der oben bereits erwähnten Versuchsserie wurde auch der Effekt einer Herbst- und Frühjahrs- Phosphatdüngung geprüft. Eingesetzt wurden im Herbst Phosphatdünger mit einem hohen wasserlöslichen Phosphatanteil. Hier zeigt sich ein deutlicher Vorteil der Frühjahrsdüngung – unabhängig von der Bodenversorgung. Darüber hinaus können durch den Einsatz von NP- und NPK-Düngern Überfahrten eingespart werden.
Fazit
Auch wenn die Preise für Phosphat und Kali derzeit auf einem sehr hohen Niveau sind, kann auf eine Grunddüngung nicht verzichtet werden, wenn eine Abreicherung der Bodengehalte verhindert werden soll. Am wirtschaftlichsten ist der Einsatz von NP oder NPK-Düngern im Frühjahr.
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