Die Düngung von Getreide in Trockengebieten anpassen
Treffen die Prognosen zum Klimawandel ein, wird in Zukunft auf immer mehr Standorten verstärkt mit Frühjahrs- oder Vorsommertrockenheit zu rechnen sein, während im Winter teilweise höhere Niederschläge erwartet werden. Mit der geeigneten Düngestrategie und schnell wirksamen effizienten Düngern kann der Landwirt sich diesen Bedingungen weitgehend anpassen.
Modellversuche zeigen, dass etwa 5 mm Feuchtigkeitsniederschlag ausreichen, um Nährsalze in den Boden einzutragen. Hierzu reicht bereits mehrmaliger Tau. Im Boden sehr mobile Nährstoffe, wie z.B. Nitrat und Schwefel, breiten sich so im Boden aus und können von den Pflanzen aufgenommen werden.
Nährstoffverfügbarkeit aus dem Boden
Ton- und humusreiche Böden können mehr Nährstoffe und Wasser speichern als leichtere Böden. Fällt ein Standort trocken, so ist je nach Bodenart das pflanzenverfügbare Wasser eingeschränkt verfügbar. Somit sind auch die im Bodenwasser gelösten Nährstoffe nur noch stark eingeschränkt für die Pflanzen verfügbar.
Eine andere Form der Nährstoffaufnahme findet bei ausreichenden Bodenwassergehalten statt. Die Pflanzenwurzel „wächst“ zu den wasserunlöslichen und kaum beweglichen Nährstoffen hin und kann diese dann aufnehmen. Diese Form der Nährstoffaufnahme spielt allerdings für die Pflanzenernährung eine untergeordnete Rolle. Ebenso ist diese Form der Nährstoffaufnahme an ein starkes Wurzelwachstum gebunden und kommt somit bei Trockenheit auch zum Erliegen.
Überflüssig erzeugte Biomasse kostet unnötig Wasser
Dichte Bestände benötigen mehr Wasser. In Trockenphasen sind daher dichte Bestände eher gefährdet. Schlecht ausgebildete Ähren und Kümmerkorn sind die Folge. Aus diesem Grund sollte die Bestandesdichte möglichst gering gehalten werden, um für die Einzelpflanze genügend Wasser zur Verfügung zu haben. Erreicht werden kann dies durch eine geringere Aussaatstärke in Verbindung mit der richtigen Sortenwahl (z.B. Einzelährentypen beim Weizen) sowie eine angepasste Düngestrategie.
Die Ährengabe (3.Gabe) sollte dann auf jeden Fall so früh (z.B. EC 37/39) wie möglich erfolgen, um eine höchstmögliche Wirkungssicherheit zu gewährleisten. Grundsätzlich kann mit der 3. Gabe flexibel auf die Witterung reagiert werden:
Brechen die Bestände aufgrund der Trockenheit zusammen, kann Stickstoff eingespart werden. Fällt Niederschlag, kann dieser mit einer entsprechenden 3. oder sogar 4. N-Gabe in Ertrag und Qualität umgesetzt werden. Hierin liegt ein entscheidender Vorteil einer geteilten Düngung.
Um bei den Düngungsterminen den Bestandsaufbau gezielt beeinflussen zu können, sollten hoch wasserlösliche Dünger (KAS, NPK) verwendet werden. Diese erhöhen die Nährstoffkonzentration im Boden rasch.
Fazit
Hoch wasserlösliche und sofort verfügbare Nährstoffformen in Düngern erlauben eine schnelle termingerechte Versorgung des Getreides. Diese Dünger gewährleisten auch unter trockenen Bedingungen noch eine hohe Wirkungssicherheit. Durch die Wahl des richtigen Düngers kann eine flexible, an die Witterungsbedingungen angepasste Düngungsstrategie umgesetzt werden.
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