Ährengabe sichert Ertrag und Qualität
Durch die Schossergabe ist der Getreidebestand gut versorgt, es konnte eine optimale Bestandesdichte eingestellt werden. Die Ährengabe soll nun die angelegten Ertragsorgane gezielt versorgen, damit in der jetzt folgenden Kornfüllphase beste Voraussetzungen zur Einlagerung der Assimilate, Proteine und Amide gegeben sind.
Die aktuelle Versorgung des Bestandes, die N-Aufnahme aus vorausgegangenen Gaben und die N- Nachlieferung aus dem Boden spielen bei der Bemessung der Spätgabe eine wichtige Rolle. In der Regel werden für 1 dt Ertragserwartung 1 kg/ha N (0,8 – 1,2 kg/ha) benötigt.
Auch bei der dritten N-Gabe gibt es verschiedene Düngungszeitpunkte, die den Ertrag und die Qualität beeinflussen.
Bei einer frühen Gabe vor dem Ährenschieben (EC 39/49) wird eher die Kornfüllung gefördert und über die Steigerung der Tausendkornmasse (TKM) der Ertrag abgesichert.
Wird die Ährengabe zum oder nach dem Ährenschieben (EC51/61) platziert, wirkt sich der gedüngte Stickstoff vor allem auf die Qualitätseigenschaften positiv aus.
Empfehlungen zur zeitlichen Platzierung
Standorteigenschaften, Erzeugungsziel und Sorteneigenschaften sind maßgebend für die Höhe der 3. bzw. 4. N-Gabe und damit auch wesentliche Grundlage für den Zeitpunkt der Düngung.
B – und C- Sorten sind von ihrer Genetik auf hohe Erträge mit mittleren Qualitäten ausgerichtet. Daher sollte für diese Sorten eine dritte N-Gabe früh erfolgen (Fahnenblatt / Öffnen der Blattscheide = EC 37/39). Die ausgebrachte N-Menge fördert vor allem das TKG und erhöht maßgeblich den Ertrag.
Die späte Ährengabe nach dem Ährenschieben (EC51/61) wird vor allem auf guten Standorten praktiziert wo das Erzeugungsziel eindeutig auf Qualität mit hohen Rohproteingehalten ausgerichtet ist.
Intensiv angebauter Qualitätsweizen benötigt sehr hohe Stickstoffmengen. Diese sind in eine 3. und 4. Gabe aufzuteilen. Hinsichtlich der Gabengewichtung ist der Schwerpunkt in die dritte Gabe zu setzen (z. B. 80 kg N in der 3. Gabe, 40 kg N in der 4. Gabe, um 120 kg N als Spätgabe auszubringen).
Sichere Wirkung von besonderer Bedeutung
Die Wasserversorgung des Standorts entscheidet über den Erfolg der Qualitätsdüngung. In Gebieten mit bekannter Vorsommertrockenheit ist der Termin der Spätdüngung ca. 2 Wochen vorzuverlegen.
Bei unsicherem Witterungsverlauf ist bei der Wahl des Düngers besonders Wert auf dessen Wirkungssicherheit zu legen. Sicher wirken Dünger, die Ammonnitrat als Stickstoffform enthalten wie beispielsweise Kalkammonsalpeter (s. Abb). Im nächsten Newsletter Nr. 38 wird auf den Aspekt der Düngewirkung bei Trockenheit näher eingegangen.
Durch schnell wirkende nitrathaltige Dünger wird eine zeitnahe Entscheidung für oder gegen eine späte Qualitätsgabe möglich gemacht. Außerdem kann der aktuelle Bedarf der Pflanzen zusätzlich mittels Yara-N-Tester® ermittelt werden. Diese Optionen können maßgeblich zum Erfolg im Wintergetreideanbau beitragen.
Fazit
Die N-Gabe zum Ährenschieben und danach sollte mit wirkungssicheren Düngern durchgeführt werden, die auch mit geringen Wasservorräten im Boden noch zur Wirkung kommen. Die Entscheidung über Höhe und Menge der dritten Gabe können Sie mit schnell wirkenden N-Düngern länger hinausschieben. Eine flexible Anpassung an die klimatischen Verhältnisse wird besser ermöglicht.
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