Eine Auswaschung von Düngerstickstoff im Frühjahr aus dem durchwurzelbaren Raum ist äußerst selten und nur auf extrem flachgründigen leichten Standorten wahrscheinlich.
Um gedüngten Nitratstickstoff aus dem Wurzelraum (unterhalb 90 cm) auszuwaschen wäre z.B. eine Regenmenge von 90-120 mm bei reinem Sandboden und 300 –380 mm bei Lehmböden notwendig.
Die mit dem Anstieg der Temperaturen im Frühjahr verbundene verstärkt einsetzende Verdunstung wirkt diesem Prozess entgegen. Hinzukommt dass die Pflanzen mit fortschreitendem Wachstum beachtliche Nitratmengen aufnehmen.
Starke Niederschläge können also nur zu einer gewissen Verlagerung von Stickstoff in tiefere Bodenschichten führen, der aber zu späterem Zeitpunkt von den Pflanzen aufgenommen wird.
Falls im Frühjahr Auswaschungsverluste festgestellt werden, so handelt es sich in der Regel um Reststickstoff aus dem Vorjahr, der im Frühjahr in tiefen Bodenschichten ( 60-90 cm) vorliegt.
Bei der Interpretation der Nmin-Gehalte im Frühjahr sollte daher auch die Verteilung des Stickstoffs im Profil berücksichtigt werden. Liegt der Großteil des Stickstoffs in tieferen Bodenschichten vor, sollte die N-Start- Düngung im Frühjahr auf keinen Fall reduziert werden um die Pflanzen ausreichend mit Stickstoff zu versorgen.
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