Mit Gülle sollte insgesamt nicht mehr als 50 % des benötigten Gesamt-N-Bedarfes gedüngt werden. Die mineralische N- Düngung ist entsprechend zu verringern.
Rund 50 % des benötigten Stickstoffs wird in der Zeit zwischen Blüte und Reife des Getreides aufgenommen. Daher ist in diesem Wachstumsabschnitt auf eine ausreichende N-Versorgung zu achten.
Im Gegensatz zum Qualitätsweizenanbau, wo der Rohproteingehalt im Vordergrund steht, ist im Futterweizenanbau die Förderung des Ertrages von Bedeutung. Die Spätdüngung im Futterweizenanbau hat zum Ziel, die Kornzahl/Ähre abzusichern und das Korngewicht zu verbessern. Bei einer niedrigen Ertragserwartung von etwa 60 dt/ha sind deshalb als 3. Gabe ca. 50 – 60 kg/ha N, bei höherer Ertragserwartung sind ca. 60-70 kg N vorzusehen. Die Ährengabe im Futterweizenanbau ist bereits zum Entwicklungsstadium 39 (nach erscheinen des Fahnenblattes) bis 49 (kurz vor Ährenschieben) zu empfehlen.
In der Regel ist die Stickstoff-Nachlieferung aus organischen Düngemitteln schwer zu kalkulieren. Dies ist besonders in diesem Jahr (2006) der Fall, weil sich das derzeit sehr warme Wetter nach dem extrem kalten Frühjahr positiv auf die Stickstoff-Umsetzungen im Boden auswirkt.
Zur Beurteilung des N-Bedarfes bei Gülledüngung hat es sich bewährt Düngefenster anzulegen, mit deren Hilfe sich der Wachstumszustand der Pflanzen gut beurteilen lässt. Präzisere Informationen über den aktuellen Versorgungszustand der Pflanzen liefern beispielsweise der Nitrat-Schnell-Test, das Nitracheck-Gerät oder der Yara N-Tester.
Um hohe Erträge zu erreichen bzw. abzusichern, kann auf eine Spätgabe im Futterweizenanbau nicht verzichtet werden. Je nach Witterungsverlauf und der damit verbundenen N-Mobilisierung aus dem Boden muss schnell reagiert werden. Sicherheit bieten hier nitrathaltige Dünger, die besonders schnell wirken.
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